Portrait Martin Pfeiffer

Martin Pfeiffer

Vita
Martin Pfeiffer, AOR, geb. 1956, Studium der Kunstpädagogik an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und an der Universität Stuttgart mit dem Fach Kunstgeschichte, anschließend drei Jahre Kunsterzieher an zwei Gymnasien in Mannheim, seit 1993 Akademischer Oberrat im Institut für Kunst an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe

Projekte an der Hochschule (Auswahl)
- 'Werkstatt im Fluss' – Objekte aus Naturmaterialien in und entlang der Alb
- 'Der Garten als Erkenntnisfeld' – plastisches Arbeiten im Lehrgarten der Hochschule
- 'Nach 7000 Eichen – Die Idee der Sozialen Plastik' – Ausstellungen und Aktionen im urbanenRaum in Kooperation mit öffentlichen und privaten Einrichtungen im Sektor Kultur in Karlsruhe
- 'Karneval der Tiere', ein Aufzug nach der Musik von Camille Saint-Saens in Kooperation u. a. mit der 'Werkstatt Gesprochenes Wort' an der Hochschule und mit dem Institut für Musik
- >MBS< - eine begehbare Installation im Rahmen des kunstpädagogischen Kongresses 'Mapping Blind Spaces' im ZKM in Karlsruhe und der Akademie Schloss Rotenfels, 2003 'Abturmgrund', eine szenische Performance in Zusammenarbeit mit den Abteilungen 'Werkstatt Gesprochenes Wort'
- Art in Gardens/Gardens in Art – ein bilinguales Projekt in Kooperation mit der Abteilung Englisch
- 'platform zero' - Idee und Konzept zu einer Inszenierung des Wartens. Realisierung in Zusammenarbeit mit der Sprechergruppe der Pädagogischen Hochschule
- >GIFT< - eine Aktion im Rahmen des kunstpädagogischen InSEA-Kongresses in Karlsruhe und Heidelberg, 2007

Projekte und Ausstellungen 2015
- InFact, eine Performance im Rahmen der ‚UND‘ in Karlsruhe
- HABEAS CORPUS – Beteiligung an der Ausstellung ‚Gestern und Häuten‘
- IBKW – ich bin künstlerin/künstler weil … - interaktive Aktion beim Sommerfest der PH-Karlsruhe

kunstmar.wordpress.com/

Abstract

Die kunstpädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen findet unter jeweils sehr verschiedenen strukturellen Bedingungen statt. Während Kunstpädagogen an den Schulen innerhalb eines institutionell organisierten Rahmens agieren, der ihnen einerseits durch Bildungspläne und deren curriculare Bestimmungen sowie konkrete Zielvorgaben ein hohes Maß an Orientierung gibt, sie andererseits aber in ein meist recht enges Korsett administrativer Vorgaben zwängt, können die außerschulischen Akteure weitgehend entbunden von den Ansprüchen eines unter staatlicher Aufsicht stehenden Bildungswesens einer spezifisch adressierten Klientel in unkonventionellen Formaten situationsbedingte Angebote unterbreiten. Dabei werden sie in der Regel mit interessierten und motivierten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zusammentreffen, die kein äußerer Zwang zur Teilnahme verpflichtet. Der Kunstpädagoge an der Schule hingegen hat wenig Spielraum, über sein Angebot und seine Partner im Bildungsprozess frei zu bestimmen. Wer im außerschulischen, nicht institutionell gebundenen Sektor tätig ist, kann sich ohne Vorbehalt als Künstler und seine Arbeit als eine künstlerische verstehen, Lehrer und Lehrerinnen hingegen, die das Fach Kunst an den Schulen unterrichten, handeln in dieser Funktion nicht unbedingt mit diesem Selbstverständnis. Wollen sie von der kritischen Öffentlichkeit in ihrem Amt ernst genommen werden, sehen sie sich womöglich sogar genötigt, auf allzu offensichtliche Darbietungen künstlerischer Autonomie zu verzichten.

Auch wenn diese Beschreibung überspitzt erscheinen mag, die schulische und die außerschulische, nicht durch verbindliche Vorgaben reglementierte Kunst-Pädagogik agieren unter jeweils durchaus sehr verschiedenen Verhältnissen häufig nebeneinander her oder begegnen sich gar in gegenseitigem Misstrauen.

Fragen stehen (nicht erst seit heute) im Raum: Wünschen wir eine konstruktive Verbindung zwischen schulischer und außerschulischer Kunst-Pädagogik im Allgemeinen und ganz besonders im Hinblick auf die Weiterentwicklung der Ganztagsschule? Welche Voraussetzungen müssen gegeben, welche Bedingungen erfüllt sein, damit eine Verständigung über gemeinsame Ziele einer kunstorientierten Bildungsarbeit nachhaltig möglich wird? Was können die beteiligten Akteure in diesen Diskurs einbringen und was können sie voneinander lernen? Was ist zu tun?

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Sa 10:00 - 10:30
Vortrag

Sa 10:30 - 11:15
Podium