Portrait Christina Griebel

Christina Griebel

Vita
Christina Griebel, Prof. Dr., (*1973 in Ulm) studierte Malerei und Germanistik in Karlsruhe, Norwich und Moskau. Es folgten künstlerische Projektaufenthalte in Nord- und Osteuropa. 1998-2000 Referendariat für das gymnasiale Lehramt in Karlsruhe. Seit 2001 erscheinen literarische Arbeiten, ausgezeichnet u. a. mit dem Walter-Serner Preis, dem Förderpreis Literatur der Stadt Ulm, einem Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg, der Autorenförderung der Stiftung Niedersachsen, einem Stipendium der Stiftung Preußische Seehandlung und dem New-York-Stipendium der Kulturstiftung der Länder. 2001-2004 Kollegiatin im Berliner Graduiertenkolleg "Praxis und Theorie des künstlerischen Schaffensprozesses", 2005 Promotion mit der Arbeit „Kreative Akte. Fallstudien zur ästhetischen Praxis vor der Kunst.“ 2004-2007 künstlerisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunstpädagogik, Universität Frankfurt, 2007-2008 Kunstpädagogin am Canisius-Kolleg Berlin. 2008-2015 Professorin für Kunst und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, 2011-2014 abgeordnet an die Universität der Künste Berlin, seit 2015 Professorin für Kunstdidaktik und Bildungswissenschaften an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe.

Abstract

Nein und Nichts

Im Feld der Bildenden Künste ist die Nichtnegativität des Ikonischen gleichermaßen praktische Herausforderung (jede Visualisierung zeigt entweder "etwas" oder "nichts", nicht aber "nicht etwas", und selbst afigurale und monochrome Bilder zeigen zumindest noch "sich" selbst) und theoretisches Dispositiv. Im Feld der Sprache führt die Negation das zu Verneinende stets mit sich, weshalb Sigmund Freud vorschlug, "bei der Deutung von der Verneinung abzusehen und den reinen Gehalt des Einfalls herauszugreifen (GW XIV, S. 11). Im Feld der Pädagogik wird dem Negativen ein - wenn auch ambivalentes - Bildungspotential zugesprochen, und im Alltag manches Lehrenden käme die Eleganz einer Verweigerung nach Melvilles Figur des Bartleby - "I prefer not to […]" - einer Wunscherfüllung gleich. - Im Rahmen eines Seminars über „Das Nein und das Nichts“ wurden Formen des Übergangs zwischen Künsten, Wissenschaften in ihren jeweiligen Darstellungssystemen an der Schnittstelle kontroverser Selbstverständnisse der Darstellenden – Künstler_in/Wissensvermittler_in/Lehrer_in – im Spannungsverhältnis von Kunst und Pädagogik durch das  Format „Lecture Performance“ erkundet und reflektiert. – Der 20minütige Vortrag zeichnet die Erkenntnisschritte dieses Lehrprojekts nach, indem er das Erzählen selbst als Erkenntnisform befragt und sein kritisches Potential auf neue Formen der Mimesis anwendet.

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Sa 18:15 - 18:45
Vortrag

Sa 18:45 - 19:30
Podium