Portrait Christine Biehler

Christine Biehler

Vita
Christine Biehler (*1964 in Landau/Pfalz) ist Bildende Künstlerin, Kunstvermittlerin und Projektorganisatorin. Studium der Bildenden Kunst (Bildhauerei, Film/Video) in Mainz, Berlin und an der HBK Braunschweig. 1. und 2. Staatsexamen, Diplom, Meisterschülerin. Ausstellungstätigkeit seit 1991 im In- und Ausland, u.a. Madrid, Luzern, Luxembourg, Linz, Dessau, Berlin, Nürnberg, Köln; zahlreiche Preise und Stipendien, u.a. vom Kunstfonds oder den Ministerien in Hessen und Rheinland-Pfalz. Von 1999 - 2010 Professorin an den Universitäten Dortmund und Hildesheim und der Kunsthochschule Kassel. 2013 Teaching artist der Universität Oldenburg, Kuratorin des Kunstvereins Cuxhaven. Seit 2012 u.a. Lehrerin und Projektentwicklung an einem Gymnasium in Hanau. Schwerpunkte der künstlerischen Forschung und Lehre: Prozessuale Skulptur, Rauminstallation und Kunst im öffentlichen Raum. Lebt bei Frankfurt/M.

www.christinebiehler.de
www.raum-kunst-lehre.de

Abstract

Kunst im Getriebe

... eine Bettwäscheskulptur im Pflegeheim...Wühlen im Müll... Schule am Sonntag.... Unterricht im Warenhaus... Wie entstehen solche ungewöhnlichen Situationen und Settings in der Bildungsarbeit? Wie reflektieren und erweitern die Aktionen ihren Kontext? Wie mischen sie sich ein? Was richten sie an?

Im Vortrag werden konkrete Kunstvermittlungssituationen in schulischen und außerschulischen Zusammenhängen beschrieben, in einem Gymnasium, einem Altenheim, einem Uniseminar und in einem kulturellen Bildungsprojekt in einem Dorf. Gemeinsam ist ihnen, dass Strukturen, in denen gearbeitet wird, im Projekt selbst thematisiert und ausgereizt werden.
Das geht nicht ohne Reibung. Wer mit Kunst kein Schmieröl für das Getriebe liefern möchte, lässt ein Teil seiner Kraft in der Arbeit an der Institution und der Aufweichung der Konditionierungen der im Projekt beteiligten Menschen.

Es entstehen Reibungen zwischen einer künstlerischer Idee und ethischen oder emotionalen Grenzen der Schüler und Erwachsenen oder Konflikte mit vorgegebenen institutionellen Regeln. Gerade aber im Regelverstoß oder der Abweichung entstehen ambivalente Bilder. So bringen die Projektansätze und die damit verbundenen Handlungen - um im Bild zu bleiben - das umtriebige System zum Quietschen.

Vorgestellt wird mit welchen Methoden und welcher kritischen künstlerischer Haltung sich in der Klasse oder Gruppe eine Atmosphäre der Angstfreiheit gegenüber dem, was erlaubt ist oder nicht, herstellt. Sie bildet die Basis, auf der sich in den Projekten vor Ort neue Zusammenhänge erkämpfen, erfinden und bespielen lassen. Mit Lust auf Verrückung kommt man dann zu gemeinsamen starken Bildern und aufregenden Choreografien.

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Sa 15:00 - 15:30
Vortrag

Sa 16:00 - 16:45
Podium